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Radwege Green City
Seit September letzten Jahres darf sich Würzburg „fahrradfreundliche Kommune“ nennen. Eine der Gründe für die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK Bayern) war dabei vor allem die vom Stadtrat beschlossene Imagekampagne zur Stärkung des Radverkehrs, die vom Münchner Büro „Green City Experience“ umgesetzt wird. Plakatierungen in der ganzen Stadt machen die Vorzüge des Radverkehrs nun deutlich sichtbar, Aufklärungsflyer zum 1x1 im Radverkehr informieren Radfahrer über Rechte und Pflichten und weisen auf neue Regelungen im Radverkehr hin – von denen gibt es seit dem Inkrafttreten der StVO-Novelle am 28. April 2020 einige.
So müssen Autofahrerinnen und Autofahrer innerorts beim Überholen einer Radfahrerin oder eines Radfahrers einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Eine wichtige Neuerung ist auch das absolute Park- und Halteverbot auf Schutzstreifen. LKWs müssen zudem mit Schrittgeschwindigkeit abbiegen, wann immer mit Fußgängerinnen oder Fußgängern und Radfahrerinnen oder Radfahrern zu rechnen ist. Letztere dürfen nun auch die Autogrünpfeile nutzen, wenn sie von einem Radfahrstreifen oder baulich angelegten Radweg nach rechts abbiegen.
Auch das Nebeneinanderfahren ist erlaubt, sofern andere Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer dadurch nicht behindert werden. Die Novelle hat das Ziel, Radfahren in Deutschland attraktiver zu machen und die Sicherheit und den Komfort für Radlerinnen und Radler deutlich zu erhöhen.
Auch die Radwegeverbindungen in Würzburg sollen verbessert werden, um die Menschen aufs Rad zu locken. Dafür wird das Fahrradstreckennetz weiterhin kontinuierlich ausgebaut und auch um gute und schnelle Verbindungen ins Umland erweitert. Bisher umgesetzte Projekte zur Stärkung des Radverkehrs sind z.B. die Einrichtungen von Fahrradstraßen in der Burkarderstraße, in der Peterstraße und Münzstra.e sowie im Bauernpfad. Aktuell wird am Röntgen- und Haugerring gebaut, in der Versbacher Straße und im Kreuzungsbereich Augustinerstraße/Neubaustraße.
Zudem werden diebstahlsichere und witterungsgeschützte Fahrradabstellanlagen kontinuierlich erweitert, sind sie für den Radverkehr doch von zentraler Bedeutung. Wer kein eigenes Fahrrad zur Hand hat, dem stehen in Würzburg außerdem 70 Räder des Anbieters „nextbike“ zur Verfügung. Das System ist simpel – einfach freischalten und losradeln. Egal, ob zum Einkaufen, für eine Stadtrundfahrt oder für den Weg von der Straßenbahnhaltestelle zum Zielort.
Das Fahrrad bringt besonders in Zeiten der Corona-Pandemie viele Vorzüge mit sich: der Abstand lässt sich leicht wahren, die Infektionsgefahr ist gering und nebenbei schafft man Platz für diejenigen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind. Wer das Auto stehen lässt und sich auf den Sattel schwingt, schont zudem die Umwelt – und belohnt Gesundheit und Geist. Ob man dabei auf den klassischen Drahtesel setzt oder mit einem E-Bike vorlieb nimmt, ist einerlei.
Sicher ist hingegen: auf zwei Rädern lässt sich Würzburg am besten entdecken. Die Stadt setzt auf den Radverkehr als wichtigen Baustein umweltbewusster und nachhaltiger Mobilität, damit Würzburgerinnen und Würzburger ihre Ziele sicherer, schneller und bequemer erreichen. Bei so viel Engagement überlegt sich vielleicht sogar der erklärte Fahrradmuffel, den nächsten Weg mit dem Rad zurückzulegen. Die Chancen stehen gut.