Rebecca Blaul, Janosch Blaul und Sepp Singwald glaubten, ihr Band-Projekt Pupkulies & Rebecca sei zu Ende gedacht. Nach der sehr intensiven Produktion ihres fünften Albums „Tibau“ im Jahr 2013 und mehr als 120 Shows in Europa war die Luft raus. Das Touren fühlte sich anstrengend an, neue Songideen wollten nicht richtig fruchten und andere Dinge wurden interessanter. Rebecca, Janosch und Sepp widmeten sich jeweils eigenen Projekten. Doch die Hörerschaft der Würzburger Band wächst weiter und beharrliches Einladen diverser Veranstalter führt das Trio zwar selten, jedoch kontinuierlich auf die ein oder andere Bühne Europas. Über die Jahre ist die Routine verschwunden, für die Drei fühlt es sich wieder aufregend an, miteinander zu spielen – Pupkulies & Rebecca wollen es noch einmal wissen. Gesagt, getan. Mit einem Auto voller analoger Synthesizer und Instrumenten machte sich das Elektro-Trio 2019 auf gen Dänemark. In einem kleinen Sechzigerjahre-Bungalow zwischen Düne und Bodden entstanden die neun Songs ihres sechsten Albums „Bente“. Der gewonnene Abstand brachte wieder die gewisse Portion Naivität ins Musizieren, auch wenn die gewachsene Erfahrung die Kompositionen komplexer, den Sound dichter, die Stimme leichter und die Produktion entspannter klingen lässt. Analog elektronisches Songwriting - warmer druckvoll rauschender Sound - dadaistischer Gesang – Pupkulies & Rebecca hatten Spaß mit Tiefgang.
Wie war das für euch, nach so langer Pause wieder miteinander zu spielen?
So gesehen gab es nur eine Pause was die Produktion eines neuen Albums betrifft. Gespielt haben wir eigentlich kontinuierlich. Natürlich nicht mehr in der Intensität wie noch vor einigen Jahren, aber doch jedes Jahr einige Konzerte. Bis auf ein Remix Album haben wir seit unserem Album „Tibau“ im Jahr 2013 nichts mehr produziert. Das Arbeiten an neuen Stücken hat uns allen unglaublich viel Spaß gemacht und ging trotz der langen Pause erstaunlich leicht und spielerisch von der Hand. Wir hatten keinerlei Erwartungshaltungen, wollten uns überraschen lassen, wie wir in diesen Prozess finden würden. Das ging alles recht natürlich.
Wie haben sich euer Songwriting und eure Musik über die Jahre verändert?
So, wie man sich als Mensch weiterentwickelt und in neue Lebensphasen tritt, verändert sich natürlich auch die Musik, die man entstehen lässt. Auch die Themen, mit denen man sich befasst, ändern sich, man wird reflektierter und auch nachdenklicher. Natürlich hebt sich „Bente“ deutlich vom Vorgänger „Tibau“ ab, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass wir bei diesem Album mit einem kapverdianischen Komponisten auf einer kapverdianischen Insel zusammengearbeitet hatten. Das waren sozusagen nicht unsere Stücke, vielmehr eine Bearbeitung seiner Werke, ein Spielen mit verschiedenen Musikrichtungen. Mit „Bente“ haben wir nun wieder ein reines Pupkulies & Rebecca Album veröffentlicht. Vergleicht man es mit alten Alben, fällt auf, dass es etwas ruhiger aber auch musikalisch komplexer geworden ist.
Euer neues Album habt ihr an der Ostseeküste Dänemarks aufgenommen. Hat der Ort eine besondere Bedeutung für euch?
Bei der Wahl des Ortes ging es uns primär darum, dass das Setting stimmt. Wir brauchten zwei Häuser, legten Wert darauf, alleine zu sein, um niemanden mit unserer Lautstärke zu stören. Durch Zufall sind wir dann im Norden gelandet. Dort findet man dieses Setting häufiger, da viele Häuser im Norden noch über ein Gartenhäuschen für Gäste verfügen. Eine schöne Tradition, nebenbei bemerkt. Der Ort hat für uns super gepasst, ein kleiner Bungalow auf einem parkähnlichen Grundstück unweit der Küste. Vogelgezwitscher, Gewittergrollen, Meeresrauschen … Eine interessante Klangkulisse.
Habt ihr einen Lieblingssong auf „Bente“?
Rebecca mag die tragende Stimmung von „The Beginning“ sehr gerne. Der Opener „One“ hat es Janosch und Sepp angetan und war tatsächlich am ersten Abend entstanden.
Was habt ihr für die Zukunft geplant? Werdet ihr weiterhin zusammenarbeiten?
Wir haben auf jeden Fall Lust, weiter Musik zusammen entstehen zu lassen. Wie, wo und wann, das wissen wir noch nicht. Wir sind jedenfalls schon gespannt darauf, wann wir unser Release-Konzert spielen können.
FRIZZ verlost 3x1 CD! Bis 31.10.2020 eine Mail mit Betreff „Bente“ sowie Name, Adresse, Telefonnummer an verlosung@frizz-wuerzburg.de schicken.Teilnahmebedingungen: www.frizz-wuerzburg.de/verlosung/teilnahmebedingungen