© Sarah Heinz
Seit mittlerweile 40 Jahren ist das Unicafé beliebter Treffpunkt bei Studierenden. 36 Jahre davon wurde diese Würzburger Institution von Paul Seitz betrieben. Nun gibt er das Lokal in jüngere Hände. Wie es mit dem Unicafé weitergeht und was er vermissen wird, verrät er im Interview.
Vor 36 Jahren hast du gemeinsam mit Jörg Sannemann das Unicafé übernommen. Wie kamst du damals dazu?
Jörg hat das Unicafé/Neublau vor 40 Jahren eröffnet. Ich kam 1986 als Theker dazu, um mir samstags etwas Geld zu meinem Studium dazu zu verdienen. Allerdings blieb es nicht lange dabei und ich übernahm immer mehr Aufgaben. Bald hatte ich mich gänzlich für die Gastronomie entschieden.
In über drei Jahrzehnten hast du Generationen von Studierenden kommen und gehen sehen. Was sind deine schönsten Erinnerungen und was wirst du vermissen?
Das Schönste in dieser langen Zeit war, immer wieder neue Menschen kennenzulernen. Viele langjährige Freundschaften sind hier entstanden. Unvergessen sind natürlich die vielen gemeinsamen Veranstaltungen, egal ob Weihnachtsfeiern, Weinfeste, Fasching oder Fußball-WMs. Und das werde ich natürlich vermissen. Und natürlich den Kontakt zu den Gästen.
Die Corona-Pandemie hat die Gastronomie besonders hart getroffen. Wie hat sich die Krise in den vergangenen zwei Jahren auf das Unicafé ausgewirkt?
Alles war etwas anstrengender als vorher. Alle Regeln einzuhalten war extrem aufwendig und auch schwer nachvollziehbar. Zum Beispiel deine Gäste um 22 Uhr hinaus zu bitten war für mich als Gastgeber absurd. Von den vielen Monaten an denen wir geschlossen haben mussten ganz zu schweigen.
Was waren die Gründe dafür, einen Schlussstrich zu ziehen und das Unicafé in andere Hände zu geben?
Die letzten zwei Jahre haben schon viel Kraft gekostet und mir etwas von meiner Power genommen. Ich wollte keine halben Sachen machen und ich überlegte, ob 36 Jahre in meinem Unicafé nicht doch genug waren.
Deine Nachfolgerin wird Eva Moser sein, die ehemalige Chefin des Café Neubau. Habt ihr gemeinsam über die Zukunft des Unicafés gesprochen?
Wir haben darüber gesprochen, dass der grundsätzliche Charakter erhalten bleiben sollte. Aber alle Entscheidungen trifft natürlich Eva ganz alleine. Und das ist völlig richtig so.
Dir steht nun ein Neuanfang bevor. Wirst du in der Gastro bleiben oder warten andere berufliche Herausforderungen auf dich?
Ich lasse jetzt erstmal alles auf mich zu kommen. Dass ich die Gastronomie komplett verlassen werde, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu bin ich eigentlich zu gerne Gastgeber gewesen. Also abwarten was auf mich so zu kommt. Vielleicht ist es ja auch etwas völlig Neues.
Was möchtest du deinen Gästen zum Abschied noch sagen?
DANKE!