Der Tassilo-Liutpirc-Kelch
R.A. Schröder-Haus Wilhelm-Schwinn-Platz 3, 97070 Würzburg
Der Tassilo-Liutpirc-Kelch
Mittwochstreff in Kooperation mit dem Frankenbund
Als bedeutendster Kunstschatz des Benediktinerstifts Kremsmünster gilt der reich verzierte Tassilo-Liutpirc-Kelch. Er war, einer Inschrift auf dem Fuß zufolge, eine Stiftung des letzten baierischen Agilolfingerherzogs Tassilo III. (reg. 748-788) und seiner Frau Liutpirc, der Tochter des letzten Langobardenkönigs Desiderius. Das singuläre Kunstwerk gilt als wichtigstes Zeugnis einer künstlerischen Verschmelzung italisch-langobardischer und insularer (irisch-angelsächsischer) Kunst, die im Salzburger Raum – dem damaligen kulturellen Zentrum Baierns stattfand. Vermittler dieser Kunstströmungen war zweifellos Bischof Virgil von Salzburg, der zuvor Abt eines irischen Klosters war und anlässlich der Gründung von Kremsmünster das theologische Programm des Kelchs entwarf. Somit ist dieser Kelch nicht nur ein einzigartiges historisches, sondern auch kirchengeschichtlich bedeutendes Relikt des frühen Mittelalters.
Referentin: Dr. Verena Friedrich, Kunsthistorikerin
Gebühr: € 6,-
Ohne Anmeldung