Mozartfest: Kaisersaalkonzert, Sinfonik
Residenz, Kaisersaal Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
© Bernard Martinez
Patricia Petibon
Reformer auf der Opernbühne. Keine Karikaturen des immer gleichen Bühnenpersonals, keine vordergründigen Effekte und keine unnatürliche Gesangsakrobatik: Das war das ausgemachte Credo Christoph Willibald Glucks, als er sich an die Reform der Oper machte. Den Menschen mit seinen Leidenschaften stellte er ins Zentrum und ließ ihn von seinen Gefühlen berichten – verständlich und anrührend. Für die Operngeschichte hat er im 18. Jahrhundert die Weichen gestellt und auch das Opernschaffen Mozarts oder Haydns nachhaltig beeinflusst. Wie fruchtbar sein Vorbild vor allem auf Mozarts Opern gewirkt hat, klingt deutlich aus dem festlichen Programm mit Sinfonien, Ouvertüren und Arien aus »Le nozze di Figaro«, »Lucio Silla« u. a.
Das La Cetra Barockorchester Basel und sein künstlerischer Leiter Andrea Marcon zählen international zu den bedeutenden Instanzen, wenn es um die kenntnisreiche und zeitgemäße Interpretation der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts geht. Zum Mozartfest begleitet das Orchester eine der derzeit vielseitigsten Sängerinnen: Von der alten bis zur zeitgenössischen Musik erstreckt sich das umfangreiche Repertoire von Patricia Petibon, doch am meisten schlägt ihr Herz für Barock und Frühklassik. »Sängerin zu sein«, sagt die Sopranistin mit der beeindruckenden Bühnenpräsenz im Interview der Wiener Staatsoper, »das ist eine andere Art von Panoramablick auf das Leben, darauf, was wir sind, was wir anderen geben wollen.«