Mozartfest: Pierre-Laurent Aimard
Residenz, Kaisersaal Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
© Marco Borggreve
Pierre-Laurent Aimard
Mit Natürlichkeit. »Ich liebe und verehre Mozart. Er litt Hunger, fror, fast alle seine Kinder starben, seine Frau war krank, er kannte nur Leid. Und trotzdem lächelte er immer«, sagte Olivier Messiaen über Wolfgang Amadé Mozart und nahm sich vor, in seiner Musik zu lächeln wie das bewunderte Vorbild. Auf der Suche nach einer »humanen Musik« schöpfte Messiaen seine Inspiration in der Vergangenheit, im Glauben und in der Natur, und schuf wie die bedeutenden klassischen Ahnen eine unverkennbare Tonsprache.
»Pierre-Laurent Aimard ist Lichtgestalt und internationale Schlüsselfigur im Musikleben unserer Zeit«, hieß es in der Begründung der Ernst von Siemens Musikstiftung, als sie im Juni 2017 dem französischen Pianisten ihren renommierten Preis verlieh. Es ist bezeichnend für den bescheidenen Preisträger, dass er sich mit den Worten bedankte: »Ich glaube, dass vor allem Schöpfer diesen Preis verdienen. Ein Interpret zählt vergleichsweise wenig.« Dabei ist es immer wieder gleichermaßen erfrischend und erhellend, wenn Aimard von Bach bis Boulez Musikwerke neu denkt.