Mozartfest: Bamberger Symph., Julian Pregardien, Thomas E. Bauer, Ilian Garnet & Ainārs Rubiķis
Residenz, Kaisersaal Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
Salieri Ouvertüre zur Tragédie lyrique »Les Horaces«
Mozart Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218
Rimski-Korsakow Mozart und Salieri op. 48 / Kammeroper in einem Akt (konzertante Aufführung in deutscher Sprache)
Mozarts Wirklichkeit wusste es besser, doch die Nachwelt wollte es romantisch: Kurz nach seinem Ableben hatten jene berühmten Legenden bereits Hochkonjunktur, dass der Tod höchstpersönlich Auftraggeber des Requiems gewesen sei, und außerdem Antonio Salieri – von Neid zerfressen – Mozart vergiftet habe. Dankbar nahm auch Alexander Puschkin die Erzählungen auf. 1830 formte er den Stoff zum Versdrama, das Nikolai Rimski-Korsakow 70 Jahre später für die Opernbühne vertonte. Ausgerechnet dem Widersacher Salieri gesteht Mozart darin seine Sorgen mit dem geheimnisvollen Auftrag für ein Requiem. Worauf jener ihm heimtückisch eine tödliche Dosis Gift verabreicht. Doch quält Salieri die Gewissheit, dass er der Musikwelt das Genie Mozarts nie werde ersetzen können. Gemeinsam mit Julian Prégardien in der Rolle Mozarts sowie Thomas E. Bauer als Salieri stellen die Bamberger Symphoniker Rimski-Korsakows Einakter auf die Bühne. Der russische Komponist zeigt darin eine hintergründige, durchaus humorvolle und vollkommen romantische Sicht auf die Todesumstände Mozarts und gönnt dem Hörer von Requiem bis »Don Giovanni« so manchen Wiedererkennungseffekt.