König Richard III.
Theater der Stadt Roßbrunnstraße 2, 97421 Schweinfurt
Nur ein Ziel brennt in ihm – der Thron! »Richard III.«, um 1592/1593 verfasst, ist eines der frühen Werke Shakespeares und gilt als das Meisterstück unter seinen Königsdramen. Bis heute hat die Titelfigur nichts von ihrer Verführungskraft eingebüßt: ein machtbesessenes, skrupelloses Ungeheuer, das uns dennoch gerade durch diese offen zur Schau gestellte Amoralität fasziniert. Anhand von Richards Aufstieg und Fall werden Machtstrukturen und -mechanismen aufgezeigt, die geradezu erschreckend heutig und aktuell sind. Die Titelrolle spielt Max Tidof, bekannt aus zahllosen Fernsehproduktionen und aus Filmen wie »Abgeschminkt!« oder »Die Comedian Harmonists« – für seine Rolle in diesem Kino-Hit wurde er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.
Richard, Herzog von Gloucester, will König von England werden. Dafür beseitigt er intrigant berechnend und kühl mordend nach und nach seine Verwandten, die in der Erbfolge vor ihm stehen, und die Adeligen, die sich ihm widersetzen. Er umwirbt Prinzessin Anna, die Witwe seines Neffen Eduard V., und macht ihr inmitten des Trauerzuges für den ermordeten König Heinrich, ihren Schwiegervater, einen Heiratsantrag. Da sie annimmt, dass Richard ihren Gatten und dessen Vater getötet hat, reagiert sie empört, lässt aber doch das Schwert fallen, das Richard ihr mit entblößter Brust als Liebesbeweis hinhält. Mit Hilfe des ihm ergebenen Herzogs von Buckingham erreicht er endlich sein Ziel und besteigt als Richard III. den Thron von England. Doch das Maß ist voll. Unter Führung des jungen Grafen Heinrich von Richmond aus dem Hause Tudor sammeln sich seine Gegner und rüsten zum Kampf. Am Vorabend der Entscheidungsschlacht bei Bosworth erscheinen dem jungen Richmond die Geister der Toten und verkünden ihm den Sieg, während den englischen König schwere Gewissensbisse befallen. Richard III. kommt in der Entscheidungsschlacht um (»Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!«) und Graf von Richmond ergreift als Heinrich VII. das Königszepter.