Hildegard von Binge Drinking & Ryskinder
bis
Cairo Fred-Joseph-Platz 3, 97082 Würzburg
Hildegard von Binge Drinking aus der hinteren Sanderau feiern ihr 150. Konzert UND die Veröffentlichung ihrer neusten Platte "Infinity", die ausschließlich aus Endlosrillen besteht. Support sind Ryskinder aus Tel Aviv (Würzburg-Premiere für das Trio, Psych Rock + Sampling + hebräischer Gesang = Wow!).
300 Zeichen sollten's werden für die Veranstaltung, 303 sind es geworden. Siehe oben. Aber vielleicht doch ein bisschen wenig, gerade weil das Internet ja angeblich nie voll wird. Daher: Hildegard von Binge Drinking sind nach ihrem gefeierten Auftritt auf dem U&D zurück in Würzburg - oder besser: zurück auf einer Würzburger Bühne. Denn weg waren die beiden Nonnen aus der hinteren Sanderau ja nie - allenfalls einmal im Urlaub oder unterwegs auf Auftritten.
Apropos Auftritte: Das hier ist der 150. - Jubiläum also. Vorausgegangen sind ihm Shows in diversen Eisenbahnwaggons, auf einem Schiff, auf vielen Festivals wie Fusion, Off the Radar und dem Reeperbahnfestival - und natürlich in Clubs, all over Deutschland. Erste Show war übrigens 2013 ebenfalls in Würzburg, damals im H2O, dem Plattenladen in der Karmelitenstraße.
Wo wir schon bei Platten sind: Es gibt eine neue, an diesem Abend, zum ersten Mal! Heißt "Infinity" - und besteht aus acht Songs, die allesamt in Endlosrillen enden. Entstanden ist das außergewöhnliche Werk im April 2017: Hildegard von Binge Drinking haben sich, ausgestattet mit einem Stipendium vom Frankfurt LAB (in diesem Fall lieber "Stipendium" als "Residency", weil in Würzburg jeder bei Residenz sofort an das Bauwerk denkt), vier Wochen einem Proberaum im Gallusviertel eingeschlossen, um bei Null anzufangen und acht endlose Titel zu schreiben.
Um eine recht lange Geschichte mit geplatzten Gymnastikbällen, genervten Kindergärtnern und gepflegtem Zeitdruck ganz kurz zu machen (die Zeichen, ihr versteht): Es hat geklappt. Und gibt es an diesem Abend zu kaufen. Nicht nur außergewöhnlich, auch außergewöhnlich schön: gestaltet von Samantha Muljat, die schon Cover für Earth, Goatsnake und Konsorten entworfen hat. Und für die Kenner: Inside-Out-Cover, bedruckte Innenhülle, orange Vinyl mit schwarzen Schlieren. Also bitte genug Geld mitbringen, Danke.