Halm und Spross
bis
Forum Botanische Kunst Obere Hauptstraße 18, 97291 Thüngersheim
Die grafische Linienführung von Gräsern und Palmblättern steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung.
13. April bis 10. Juni 2019
herman de vries - objects taken from nature
Mariko Ikeda - Aquarell auf Pergament
Gunther Willinger - Fotografie
Horst Ziegler - Fotografie
Ein Grashalm ist eine Linie, denkt man, und in den Bildern von Gunther Willinger ist es auch so. Der Tübinger Fotograf und Wissenschaftsjournalist ließ sich von den weiten Graslandschaften im südlichen Afrika inspirieren. Dort fotografierte er nicht nur Zebras und Baobabbäume, sondern auch das Gewöhnlichste aller Gewächse: das Gras. Nahe an der Abstraktion liegen seine künstlerischen Fotografien, und kontrastieren den streng geometrischen Aspekt der Halme mit weichen, malerischen Unschärfen.
Auch herman de vries liebt die Gräser. Seit den 1970er Jahren bilden gepresste Gräser eine große Werkgruppe in seinem Oeuvre. Den Natur-Fundstücken gibt er auf weißem Papier einen Raum, in dem sie ihre erstaunlichen Proportionen zeigen können. Menschhoch, aber nur 30 cm breit sind die Rahmen, in denen er die schmalen Halme eines Grases präsentiert. Der aus Holland stammende Künstler zieht mit seinen kontemplativen Anordnungen von Naturobjekten in internationalen Ausstellungen wie der Biennale in Venedig ein immer größer werdendes Publikum an.
Dem Sprossen und Sprießen widmen sich die beiden anderen Künstler, die an der Frühjahrsausstellung im Forum Botanische Kunst teilnehmen. Mariko Ikeda aus Japan hat sich auf die Pandanus spezialisiert, eine im asiatischen und afrikanischen Raum heimische Palme. Bisher waren es Aquarelle ihrer mannigfaltig geformten Früchte, für die Mariko Ikeda mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Diesmal zeigt sie, wie die großen Samen ihre Wurzeln und Sprösslinge austreiben.
Der Fotograf Horst Ziegler aus Augsburg fokussiert den geheimnisvollen Moment, in dem eine Knospe aufbricht oder ein Farn sich entrollt. Seine Pflanzen lässt er bedeutungsvoll aus dem Dunklen heraus leuchten. Man spürt beim Betrachten die morgendliche Stille eines Gartens. Gleichzeitig beobachtet man den aufregenden Aufbruch der Pflanze in eine neue Lebensphase. Mit perfekter Balance von Ruhe und Spannung, wohlgesetzten Schärfepunkten und einem ernsten Streben nach echter Schönheit schafft Horst Ziegler im kleinen Format wahre Juwelen der Naturbeobachtung.
Öffnungszeiten Galerie und Café: während der Ausstellungen Samstag, Sonntag und an Feiertagen 13.00 bis 18.00 Uhr .
Galeriebesuche zwischen den Ausstellungen sind nach Vereinbarung möglich.