Gelobt sei Gott
Casablanca Kino Wagstraße 4a, 97199 Ochsenfurt
Großer Preis der Jury auf der Berlinale 2019 für François Ozons „emotionales Wachrüttelkino“ (programmkino.de) „Gelobt sei Gott“, in dem er einem realen Vergewaltigungsskandal in der katholischen Kirche nachgeht.
2014 fasst sich der strenggläubige Katholik und Familienvater Alexandre ein Herz und schreibt einen Brief an Kardinal Barbarin. Alexandre will nicht länger schweigen und bittet den Kardinal um eine Audienz. Er wurde als Pfadfinder über Jahre von dem Priester Preyat missbraucht und ist schockiert, als er erfährt, dass Preyat noch im Dienst ist und die Kirche seine Verbrechen totschweigt. Alexandre wird auf Betreiben der Kirche mit seinem Peiniger konfrontiert.
Preyat gibt alles zu, entschuldigt sein Tun aber mit seiner krankhaften Pädophilie. Außerdem war die Kirche über seine Kindsmissbräuche informiert. Preyat bittet Alexandre zum gemeinsamen Gebet: In diesem Moment wird Alexandre klar, dass die katholische Kirche keinerlei Aufarbeitungswillen hat und er an die Öffentlichkeit muss, um Gerechtigkeit zu erreichen. Er sucht weitere Opfer von Preyat und findet Mitstreiter in dem impulsiven Atheisten François und dem traumatisierten Emmanuel. Sie gründen einen Verein, um dem Verschweigen und Vertuschen der Kirche ein Ende zu setzen.
Nahezu nüchtern erzählt Ozon diese erschütternde Geschichte in einer dunklen Bildsprache und treibt die Handlung mit einer Erzählstimme aus dem Off voran. Die schockierende Intensität erzeugt Sprachlosigkeit.