Der Wildschütz
Theater der Stadt Roßbrunnstraße 2, 97421 Schweinfurt
Albert Lortzing war ein genialer Theatermann, einer, der sein Handwerk von der Pike auf erlernt und studiert hatte. Seine vielfältigen Talente befähigten ihn, die Textbücher für seine Opernkompositionen selbst zu schreiben. Seine Erfahrungen als Sänger, Schauspieler und Dirigent brachte er in seine Werke ebenso ein wie seinen schier unerschöpflichen Ideenreichtum. Er ist der »Erfinder« der sogenannten deutschen »Spieloper«, einer Sparte, die mit der französischen »opéra comique« gesprochene Dialoge zur Straffung der Handlung gemeinsam hat und von den Sängern auch schauspielerisches Talent verlangt.
Bereits lange vor dem Bau des Hoftheaters wurde in Detmold im Komödienhaus am Lemgoer Tor Theater gespielt. Zum Glück für das Theaterleben in Detmold jedoch fasste der seit 1820 regierende Fürst Leopold II. den Entschluss, in Detmold ein Hoftheater errichten zu lassen. Der mit Planung und Durchführung beauftragte Landesbaumeister Johann Theodor Freiherr von Natorp reichte im Februar 1825 die ersten Zeichnungen ein, am 18. April 1825 fand die Grundsteinlegung statt und bereits Ende Juli desselben Jahres wurde das Richtfest gefeiert. Nach nur 6 Monaten Bauzeit wurde zur Eröffnung Mozarts »Titus der Gütige« gegeben. Auf dem Spielplan der Detmolder standen von Anfang an sowohl Musiktheater als auch Schauspiel, rasch hatte sich das Haus ein umfangreiches Repertoire und einen guten Ruf weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus erarbeitet. Heute ist das Landestheater Detmold das größte der vier Landestheater in NRW und das einzige mit einem Musiktheaterensemble. Knapp 50 Prozent der nahezu 600 Vorstellungen pro Spielzeit werden in Städten und Gemeinden des gesamten Landes Nordrhein-Westfalen sowie deutschlandweit absolviert.