Der eingebildete Kranke
Chambinzky Valentin-Becker-Straße 2, 97072 Würzburg
Das Stück handelt von dem Hypochonder Argan, der sich nur einbildet krank zu sein. So zieht er diverse Ärzte zu Rate, die, da er sehr reich ist und sie gut bezahlt, die einzigen sind, die ihm seine eingebildete Krankheit abnehmen und ihn in dieser unterstützen. Brav befolgt er alle Anordnungen seines Arztes, dem dieser Umstand sehr gelegen kommt, denn er verschreibt Herrn Argan völlig überflüssige Behandlungen gegen überteuerte Rechnungen. Argan hingegen möchte, aus sehr eigennützigen Motiven, dass seine Tochter Angelique den frisch gebackenen Doktor der Medizin, Thomas Diafoirus, heiratet. Diese liebt jedoch Cléante.
Gemeinsam mit Argans Hausmädchen Toinette unternimmt Béralde, der Bruder des eingebildeten Kranken, mehrere Versuche, Argan von seiner Arzt-Besessenheit zu heilen. Schließlich überreden die beiden ihn, sich tot zu stellen, um dann herauszufinden, wer ihn denn nun wirklich liebt. Hierbei erkennt Argan die wahre Liebe seiner Tochter und die Geldgier seiner zweiten Frau, die nicht die leibliche Mutter Angeliques ist. Angelique steht es am Ende frei, zu heiraten, wen sie möchte – unter der Bedingung, dass ihr Zukünftiger ein Arzt ist oder wird. Anstatt Cléante zum Arzt zu machen, wie dieser vorschlägt, überredet Béralde den Hypochonder Argan dazu, selbst Arzt zu werden. Dazu wird sogleich eine Scheinzeremonie abgehalten, in der Argan, der das gespielte Aufnahmeritual in die Ärzteschaft für ernst hält, schwört, dem Tragen seines Doktorhutes würdig zu sein.
ZUM AUTOR:
Molière, eigentlich Jean Baptiste Poquelin (1622-1673), war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er studierte Jura, doch nach dem Examen zog es ihn unwiderstehlich zum Theater. Gemeinsam mit ein paar anderen Schauspielern gründete er 1643 eine Wandertheatergruppe. Knapp 10 Jahre später war er Direktor einer anderen Wandergruppe und brachte ab 1655 dort bereits auch eigene Werke zur Aufführung. Ab 1659 spielt die Truppe am Hofe von Paris. 1662 setzt König Ludwig XIV. ihm ein Jahresgehalt von 1000 Livres aus, das 1665 auf 6000 Livres erhöht wurde und Molières Ensemble zusätzlich den Titel „Troupe du roi“ (Truppe des Königs) führen durfte. Bis zu seinem Tod brachte er jedes Jahr ein neues Werk zur Uraufführung. Als letztes ein paar Tage vor seinem Tod „Der eingebildete Kranke“.