Das Medium
Theaterfabrik Blaue Halle (Mainfranken Theater) Alfred-Nobel-Str. 33, 97080 Würzburg
Eine Oper wie ein Krimi: Madame Flora hält mit ihrer Tochter Monica und dem stummen Toby Séancen ab. Ihre Klienten sind in dem Glauben, durch Flora in Kontakt mit verstorbenen Angehörigen treten zu können. Obwohl Flora selbst alles Übersinnliche für Schwindel hält, wird sie eines Tages aus der Bahn geworfen, als sich ihr wie aus dem Nichts eine kalte Hand um den Hals legt. Sie ist überzeugt, dass Toby sie berührt habe. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich dem Alkohol zu. Als sie wenige Tage später nach einem Streit aus dem Schlaf aufschreckt, bewegt sich ein Vorhang, hinter dem Flora einen Geist vermutet. Sie nimmt einen Revolver und schießt ...
Gian Carlo Menotti, 1911 in der Lombardei geboren und 2007 in Monte Carlo gestorben, zählt zu den zentralen Persönlichkeiten der amerikanischen Oper des 20. Jahrhunderts. Bereits 1928 wechselte er vom Mailänder Konservatorium an das Curtis Institute of Music in Philadelphia. Menottis Klangsprache steht in der Tradition der italienischen Oper des späten 19. Jahrhunderts: Sie sucht die Nähe zum Publikum, insbesondere auch zu einem jüngeren Publikum, und demonstriert ein besonderes Gespür für Dramatik und überraschende harmonische Wendungen. Seine großen Opern, darunter die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten „The Consul“ und „The Saint of Bleeker Street“, konnten sich rasch auf internationalen Bühnen behaupten, nachdem Menotti zuvor mit dem „Medium“ und dem Einakter „Das Telefon“ – beide 1947 im Heckscher Theatre in New York uraufgeführt – der Durchbruch gelungen war.
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© Nik Schölzel