Vortrag: Wer die Saat hat, hat das Sagen
bis
Landesgartenschau Magdalene-Schoch-Straße, 97074 Würzburg
Wo bildet eigentlich ein Radieschen seine Samen aus? Kaum jemand weiß das heute noch. Samenbau wird heute selbst in der gärtnerischen Ausbildung nicht mehr gelehrt, und in den vergangenen Jahrzehnten wurde kaum über Saatgut gesprochen. Letzeres hat sich nun mit der Neuigkeit geändert, dass Bayer Monsanto aufkaufen möchte. Nun wird heiß diskutiert, was ein solcher Zusammenschluss bedeuten könnte – schließlich wäre Bayer damit der weltgrößte Konzern sowohl für Agrarchemie als auch für Saatgut.
In welchem Kontext stehen diese Entwicklungen? Wie sind wir überhaupt in eine solche Situation gekommen? Was bedeutet es, dass in den letzten 100 Jahren weltweit etwa 75% der Vielfalt unserer Kulturpflanzen verlorengegangen sind und dass Bäuer*innen zunehmen die Möglichkeit genommen wird, über ihr Saatgut selbst zu bestimmen? In dem Vortrag wird ein grober Überblick über die Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre gegeben und diskutiert, wie wir das Sagen über unsere Saat wiedergewinnen können. Hierbei soll deutlich werden, warum es eigentlich so wichtig ist, vielfältige, samenfeste und am besten sogar nicht zugelassene Sorten zu verwenden und ein wenig Saatgut selbst zu vermehren. Fragen zum praktischen Samengärtnern werden bei diesem Vortrag nicht im Fokus stehen, können aber bei Bedarf andiskutiert werden.
Referentin: Anja Banzhaf, Autorin des Buches: „Saatgut.Wer die Saat hat, hat das Sagen"
Veranstaltungsort: Bibliothek
https://www.facebook.com/events/216965302386255/
Info
© Angie Wolf