Ob Konzert oder Party, Poetry Slam oder Flohmarkt - in keiner Location wie in der Posthalle gibt es so vielfältige Veranstaltungen. Wo bis 1997noch Briefe sortiert wurden, finden seitdem 200 Veranstaltungen pro Jahr mit insgesamt über 200.000 Besuchern statt. Zusätzlich existieren neben der großen Veranstaltungshalle noch zahlreiche Künstlerateliers, Proberäume für Bands, Jugendtreffs und andere preisgünstige Freizeitbeschäftigungen.Unter anderem hat dort auch das „Immerhin“ seit 2010 seineneue Heimat gefunden. Der heutige Geschäftsführer Jojo Schulz erkannte damals das kulturelle Potential, das der Posthalle innewohnt und das Würzburg braucht.
Nun will eine Investorengruppe dem ein Ende setzten und an ihrer StelleMietwohnungen, Büros und Hotels entstehen lassen. Mit dem Wegfall derPosthalle würde Würzburg zweifellos eines seiner größten kulturellen Aushängeschilder verlieren. Tatsächlich gibt es keinen anderen Veranstaltungsort in Würzburg und Unterfranken, der Raum für 200 Leute, aber auch für3.000 anbieten kann. Der geplante Neubau einer Multifunktionsarena würde dabei auch keine Abhilfe leisten, da sich Veranstaltungen dort, finanziell gesehen, erst ab einer gewissen Größenordnung lohnen würden. Das bedeutet, dass Fans in Zukunft für Künstler, die allein die Posthalle beherbergen konnte, nach Nürnberg oder Frankfurt fahren müssten.
Aus diesem Grund startete am 5.4. die Petition zur Rettung der Veranstaltungsstätte.Hierbei dreht es sich nicht vorrangig um eine Gebäudeerhaltungskampagne, sondern vielmehr darum, die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger zu wecken. Denn Jojo Schulz ist sich sicher:Das Konzept der Posthalle ist nicht zwangsläufig an eine Location gebunden.Wichtig ist nur, dass die Idee und das Programm weiterlebt. Daher auch derTitel der Petition: „Egal Wo! Hauptsache Posthalle retten!“ Unterschreiben kann jeder ab dem 5.4., entweder online oder in verschiedenen Geschäften der Würzburger Innenstadt.