Wanda
Posthalle Bahnhofplatz 2, 97070 Würzburg

© Flo Senekowitsch
Wanda
Es ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie sich nördlich und südlich der Alpen nur etwa eine Handvoll mal zwischen zwei Eiszeiten ereignet: Wanda verteilen platin-prämierte Bussis in den Top Ten und erklimmen, ganz in Guns´n ´Roses-Manier, sowohl die Herzen gestandener Rock´n´Roller als auch die von Schulmädchen. Sie reihen sich damit ein in eine prominente Riege noch prominenterer Österreicher: Opus (Live Is Life), Falco (Junge Römer) und Mozart (Große Messe in c-Moll).
Wie aus dem Nichts waren sie da. Und kaum waren sie da, ging´s richtig in die Vollen. Bereits beim letztjährigen Würzburger Umsonst & Draußen Festival sahen sich die urleiwanden Wiener von Wanda gezwungen, schnell mal auf eine größere Bühne umzuziehen: Der Andrang war einfach zu groß. Ihr bemerkenswerter Erfolg hängt sicher mit dem Umstand zusammen, dass sie die Songs des zweiten Albums nicht zwischen Tourstress, Kater und Soundcheck zusammenschusterten, sondern bereits in Petto hatten. Umso mehr liegt es jedoch an einem weiteren Umstand. Einem einfachen. Zumindest einem, der einfach klingt: Wandas gitarrentragender Pop-Entwurf bringt das auf Platten und Bühnen zurück, was aalglatte Plastikbands und Kondome lediglich versprechen: Gefühlsecht zu sein.
Bei ihrem Posthallen-Gig werden Wanda übrigens von der Kölner Band Kent Coda verstärkt. Die Truppe mischt orientalische Rhythmen mit Indie-Folk-Elementen und kreuzen das Ding mit türkischen Texten. Eigentlich ist Kent Koda ein Duo, besetzt mit Ögünç Kardelen an der Westerngitarre und der Bassdrum und dem gebürtigen Österreicher Christoph Guschlbauer an Bass und Gesang. Bei Konzerten wachsen sie zum Trio. Dann nämlich werden sie von Sercan Özökten an der Darbuka, einer orientalischen Trommel, unterstützt. Ihre Songs passen wie die Faust auf´s Auge zu Wanda Austropoesie. Wie ihre Wiener Kollegen singen Kent Koda von Liebe, Trennung, Tod und Freiheit, getragen von einprägsamen Melodien. Es war übrigens ihre türkische Coverversion von „Bologna“, die Wanda dazu veranlasste, sie mit auf Tour zu nehmen.