Von der Kraft des Feuers und der Macht der Form
bis
Siebold-Museum Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg
Japan Keramik
Der in Berlin geborene Jan Kollwitz (*1960) zählt zu den herausragendsten Keramik-Künstlern unserer Zeit. Sein Festhalten an selbstgesetzten Qualitätsmaßstäben, die keinen gestalterischen Kompromiss zulassen, verweisen auf seinen inneren Weg, den er in der Tradition japanischen Töpferhandwerks beschritten hat. Diese Kunstfertigkeit wurde in Japan bereits in der Azuchi-Momoyama Periode (1573-1600) zu höchster Blüte geführt, als Gefäßkeramik für die in Mode gekommenen Teezeremonien stark nachgefragt wurde.
Bevorzugt wurden rauhe Gefäße aus Steinzeug von expressiver Wucht, die unglasiert in Holzbrennöfen (anagama) einem mehrtägigen, scharfen Brand von ca. 1300 Grad Celsius ausgesetzt wurden. Bei solch hohen Temperaturen verbinden sich die Aschepartikel der zur Feuerung benutzten Holzscheitemit der Tonoberfläche und verschmelzen zu Glas.
Ascheglasuren sind das typische Merkmal dieser Keramiken. Jan Kollwitz ging in Echizen bei Nakamura Yutaka in die Lehre. Der anagama-Ofenbaumeister Watanabe Tatsuo baute einen solchen Holzbrennofen für ihn in Cismar, wo er seit 1988 arbeitet.