Romulus der Große
KHG Hofstallstraße 4, 97070 Würzburg
© Rebekka Zeidt
Romulus Der Große
Man zählt das Jahr 476 nach Christus. Das römische Weltreich geht unter, unwiderruflich. Das finstere, blutige Mittelalter steht leibhaftig vor der Tür in Gestalt einer bewaffneten Germanenhorde. Zeit für den Römer, wie ein Römer zu sterben, den schönsten aller Heldentode, süß und ehrenvoll. Doch Roms letztem Kaiser scheint die Weltgeschichte völlig gleichgültig zu sein: Romulus interessiert lediglich das bevorstehende Frühstück, ihn beunruhigt allein der mangelhafte Legeeifer seiner Hennen. Es scheint jedoch so, als stecke mehr hinter seinem (Nicht-)Handeln als reine Faulenzerei.„Romulus der Große“ ist vielleicht Dürrenmatts komischstes Stück – aber auch eines seiner pessimistischsten: eine Tragikomödie, die durch phantastische Situationskomik und skurrile Figuren besticht und seit ihrer Veröffentlichung 1949 nichts von ihrer Relevanz verloren hat.