Premiere: Heisenberg
von Simon Stephens
Ein unerwarteter Kuss in den Nacken. Von einer Wildfremden. In der Großstadt London begegnen sich an einem Bahnsteig auf diese Weise zwei Menschen, die ungleicher nicht sein könnten. Ist es Zufall oder Schicksal oder was sonst? Georgie Burns ist 42 Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Eine leicht versponnene Lebenskünstlerin. Alex Priest ist 75 Jahre alt, pensionierter Metzger und sagt von sich selbst: „Ich komponiere kleine Gedichte im Kopf. Ich bin wie ein geistesgestörter Mittsiebziger-Pu-Bär mit der ausgefallenen Vorliebe für DJ Zinc.“ So eigensinnig die Selbstbeschreibung eines sehr introvertierten Mannes ist, so wundersam mutet es an, wie diese beiden Menschen sich nach und nach kennenlernen. Was sie von Anfang an verbindet, ist ihre Einsamkeit und ihr Humor.
Der Titel gibt den Rahmen vor. Wie in einem physikalischen Experiment setzt der britische Dramatiker Simon Stephens in seinem neuesten Theaterstück Heisenberg (2016) zwei ungleiche Teilchen zueinander ins Verhältnis.
Die Komödie begeistert nicht nur durch schlagfertige und aberwitzige Dialoge, sondern vor allem durch ein spannendes Reiz-Reaktions-Spiel zwischen den beiden Protagonisten. Neugierig und schüchtern ziehen sich die beiden gegenseitig an, stoßen sich aber ebenso wieder ab – zu viele Unsicherheiten scheinen im Weg zu stehen. Kann die Verschmelzung dieser Teilchen trotz Altersunterschied und Existenzängsten gelingen?
- Inszenierung: Beatrix Schwarzbach
- Ausstattung: Catharina Bornemann
- Dramaturgie: Hannah Saar
- Mit: Christina Theresa Motsch, Eberhard Peiker
Vorstellungen:
20.00 Uhr: 20.04./ 27.04./ 02.05./ 09.05./ 13.05./ 18.05./ 27.06./ 18.07.