Führung: Scharf geschnitten
Museum im Kulturspeicher Oskar-Laredo-Platz 1, 97080 Würzburg
Ein als Fußbodenbelag entwickeltes Material wird ein Medium für künstlerische Grafik: Seit Anfang des 20. Jahrhunderts entdecken Expressionisten wie Gabriele Münter, August Macke und Christian Rohlfs die neue Technik des Linolschnitts. Auch die Künstler der französischen Moderne wie Pablo Picasso und Henri Matisse nutzen seine Möglichkeiten, farbig zu drucken und Fläche und Linie in Einklang zu bringen. Eine Wiederentdeckung erfährt der Hochdruck in den 1980er Jahren bei Künstlern wie Georg Baselitz, Jörg Immendorff oder Markus Lüpertz, deren stark farbige, teilweise sehr großformatige Grafiken in Konkurrenz zu ihrer Malerei treten.
Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen sammelt seit ihrer Gründung 1989 Linolschnitte. Entstanden ist eine einzigartige Sammlung, die einen repräsentativen Querschnitt von 1900 bis heute bietet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei und auch in dieser Ausstellung auf dem hochkarätigen, internationalen Wettbewerb „Linolschnitt heute“, der seit 1989 alle drei Jahre ausgerichtet wird. Mit Ankäufen aus mittlerweile zehn Wettbewerben führt die Bietigheimer Sammlung in die Gegenwart der Kunst des Linolschnitts: international, reich an Überraschungen und Entdeckungen, experimentierfreudig und unbedingt sehenswert!