Die Studentin & Monsieur Henri
Chambinzky Valentin-Becker-Straße 2, 97072 Würzburg
Yvan Calbérac erzählt in seiner Komödie die Geschichte des misanthropischen, bärbeißigen alten Witwers Henri, der von seinem Sohn Paul, der sich Sorgen wegen seiner Gesundheit macht, gezwungen wird, ein Zimmer seiner Wohnung an eine Studentin zu vermieten. Der Alte sperrt sich, doch er hat keine andere Wahl. Entweder das, oder das Altersheim. Ein junges 21-jähriges Mädchen, Constance, stellt sich vor. Der alte Griesgram tut alles, um sie zu entmutigen, doch sie braucht dieses Zimmer und schluckt seine Grobheiten. Sie muss dafür jedoch widerwillig eine Bedingung des Alten akzeptieren: Da er seine Schwiegertochter nicht ausstehen kann, soll Constance versuchen, seinem Sohn den Kopf zu verdrehen, damit der seine Frau verlässt.
Und nun beginnt eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte mit ständig sich widersprechenden Gefühlen, weil die Personen selbst sehr widersprüchlich sind. Ist Monsieur Henri ein bösartiger Mensch? So, wie er sich manchmal verhält, ist er es. Aber das ist natürlich sehr viel komplizierter. Und sein Sohn? Das Opfer eines erdrückenden Vaters? Ja ... aber. Und dessen Frau? Ein Dummchen, die alles "fabelhaft" findet, oder aber eine Frau mit reinem Herzen, gläubig, würdig, die ihren Kummer verbirgt, kinderlos zu sein? Und das junge Mädchen? Eine Unbekümmerte, Leichtfertige, auch sie ein wenig erdrückt durch ihren Vater? Oder doch nur eine junge Frau, die auf der Suche ist und es nicht wagt, ihre geheimsten Wünsche zu formulieren?
Yvan Calbérac, geboren 1970, ist ein sehr erfolgreicher und vielfach mit Preisen ausgezeichneter, französischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Für das Theater schrieb er „Le Bourreau“ (1997) und „Tout un cinema“ (2006). Sein drittes Stück „Die Studentin und Monsieur Henri“ triumphierte in der Saison 2012/2013 am Théâtre de Paris und auf Tournee in ganz Frankreich. Es wurde mit dem Coup de Coeur Théâtre Privé, dem Palmarès du Théâtre und dem Grand Prix du Jeune Théâtre der Akademie Française ausgezeichnet (2013) und feierte im Juli 2015 seine deutschsprachige Erstaufführung in Hamburg. Indessen bereitet der Autor seinen vierten Spielfilm vor, arbeitet weiterhin an neuen Stücken und an seinem ersten Roman.