Die bengalische Rolle
Eine turbulente Komödie? Eine bissig-böse Satire? Ein mörderischer Politthriller? „Die Bengalische Rolle“ (1977) war die Ursache für einen handfesten Skandal, da mit dem nie genannten dickleibigen Politiker, der sich in die „Bengalische Rolle“ verknotet hat, der damalige bayerische Ministerpräsident gemeint sein könnte, auch wenn Rosendorfer das nie bestätigt hat.
Das Stück spielt in einer Etagenwohnung, in der das Ehepaar Musil ein als Familienbetrieb getarntes Bordell eingerichtet hat. Das einzige, was die Ehe der Musils nach 25 Jahren noch vereint, ist die anstehende Prüfung durch die Gewerbeaufsicht. Unglücklicherweise riskiert ausgerechnet in der Nacht vor diesem wichtigen Termin ein Stammkunde, ein ebenso bekannter wie übergewichtiger Politiker die körperlich gewagte „Bengalische Rolle“ und verknotet sich mitten im Akt unlösbar mit „Stopsi“, einer der „Angestellten“ der Musils. Als am nächsten Morgen die Musils die delikate Angelegenheit entdecken, ist guter Rat teuer. Nichts scheint den fatalen Knoten lösen zu können, Nachbarn klingeln, Kunden treffen ein, und die Stunde der Gewerbeprüfung rückt näher und näher…
Regie: Matthias Hahn
Zum Autor: Der Jurist Herbert Rosendorfer, am 19.02.1934 in Bozen geboren, verdiente seinen Lebensunterhalt lange Zeit als Amtsrichter in München. Neben Romanen und Erzählungen, Fernsehspielen und historischen Werken, schrieb er auch zahlreiche Theaterstücke. Nach seiner Pensionierung lebte er von 1997 an wieder in Südtirol. Er starb am 20.09.2012 im Alter von 78 Jahren in Bozen.