Blaubart Sacre
© Mainfranken Theater
Blaubart Sacre
Judith ist Blaubart auf seine Burg gefolgt. Fest entschlossen, das Gemäuer mit Liebe und Licht zu füllen, fordert sie vom Herzog nach und nach die Öffnung von sieben Türen – Sinnbild der geheimen Seelenzustände Blaubarts. Zunächst entdeckt Judith die Folter- und Waffenkammer. Ihrem Drängen nachgebend, gibt Blaubart auch den Blick in die Schatzkammer, den Garten und auf sein weites Reich frei. Vergeblich beschwört er Judith, die beiden letzten Türen nicht zu öffnen. In der sechsten Kammer entdeckt sie einen Tränensee. Hinter der letzten Tür verbergen sich Blaubarts frühere Frauen: die Geliebte des Morgens, Mittags und Abends. Judith wird ihnen als die Geliebte der Nacht folgen: „Nacht bleibt es nun ewig ... ewig ... ewig ...“
Herzog Blaubarts Burg zählt zu den Schlüsselwerken der musikalischen Moderne. 1911 komponiert, verhinderten die Wirren des Ersten Weltkriegs eine rasche Aufführung und Verbreitung des Werkes, das erst am 24. Mai 1918 in Budapest zur Uraufführung gelangte. Die Neuinszenierung von Bartóks Einakter wird im zweiten Teil des Abends durch Igor Strawinskys epochale Ballettmusik Le sacre du printemps ergänzt. Die Uraufführung in Paris am 29. Mai 1913 ging als einer der größten Theaterskandale in die Geschichte ein. Das „Frühlingsopfer“, so der deutsche Titel, handelt von der Rettung eines Volkes durch Opferung einer jungen Frau. Die in Strawinskys Partitur entfesselten Urkräfte der Musik beschwören auf beängstigende Weise herauf, was schon bald – nicht nur im „heidnischen Russland“ – grausame Wirklichkeit werden sollte: millionenfache Opferungen auf den Schlachtfeldern Europas.
Musikalische Leitung: Enrico Calesso
Choreografie und Inszenierung: Anna Vita
Bühne und Kostüme: Kristopher Kempf
Dramaturgie: Berthold Warnecke
Mit: Davit Bassénz, Bryan Boyce, Alessandro Giovine, Cara Hopkins, Zoya Ionkina, Karen Leiber, Camilla Matteucci, Ioannis Mitrakis, Kaori Morito, Leonam Santos, Felipe Soares Cavalcante, Ran Takahashi, Caroline Vandenberg, Aleksey Zagorulko
Balletcompagnie des Mainfranken Theaters
Philharmonisches Orchester Würzburg
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30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Oberen Foyer