Zwischen Riemenschneider und Reformation
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Museum für Franken Festung Marienberg, 97082 Würzburg
© Museum für Franken
Peter Dell
Das Leben und die Werke Peter Dells des Älteren spiegeln in besonderer Weise die Umbrüche während der Reformation wider. Daher zeigt und erläutert die Ausstellung „Zwischen Riemenschneider und Reformation“ Arbeiten aus allen Lebensphasen Dells. Bildtafeln mit katholischen und reformatorischen Bildprogrammen stehen nebeneinander, sodass die unterschiedlichen christlichen Glaubensvorstellungen im wahrsten Wortsinn offensichtlich und anschaulich gemacht werden.
Peter Dell war zu Beginn des 15. Jahrhunderts Lehrling in der Werkstatt des Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider. Folgt man der Spur seiner signierten Werke, war er anschließend im Umkreis von Hans Leinberger in Landshut tätig. Aus dieser katholischen Umgebung verschlug es ihn dann an den Freiberger Hof von Herzog Heinrich dem Frommen, wo er zu Beginn der 1530er Jahre Darstellungen mit reformatorischem Gedankengut schuf.
Darunter finden sich zum Beispiel die Allegorie auf den christlichen Heilsweg, datiert 1534, heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, oder die Allegorie auf Gesetz und Gnade, um 1531, das heute noch in drei Varianten erhalten ist. 1534 kehrte Peter Dell von Freiberg aus nach Würzburg zurück. Hier fertigte er Grabdenkmäler und Bildwerke unterschiedlichen Formats an und nahm dabei gleichzeitig Aufträge von altgläubiger und protestantischer Seite entgegen. Dank dieser Vielseitigkeit und Flexibilität konnte Peter Dell seine Werkstatt in Würzburg erfolgreich etablieren. Sie wurde nach seinem Tod im Jahr 1552 von seinem Sohn, Peter Dell dem Jüngeren, fortgeführt.
Mit großen und kleinen Formaten, sowie unterschiedliche Materialien macht die Ausstellung die große Bandbreite der Bildhauerei in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts deutlich. Der direkte Vergleich mit den Werken des Lehrmeisters Tilman Riemenschneider, wie er nur im Museum für Franken möglich ist, macht die Schau zu einem einmaligen Erlebnis. Ein Kinderleitfaden und ein umfangreiches Begleitprogramm machen das Ausstellungsthema lebendig. Durch räumliche Inszenierungen, sowie analoge und digitale Medien kann der Besucher in die Umbruchszeit der Reformation eintauchen und die unterschiedlichen Glaubensvorstellungen, die schließlich zur Kirchenspaltung führten, nachvollziehen.
Öffnungszeiten
1. April bis 31. Oktober; Di-So 10:00 - 17:00 Uhr 1. November bis 31. März; Di-So 10:00 - 16:00 Uhr montags geschlossen
Feiertage
Das Museum für Franken hat an Feiertagen regulär geöffnet.
Ausnahmen Rosenmontag geschlossen Faschingsdienstag geschlossen Heiligabend, 24. Dezember geschlossen 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember geschlossen Silvester, 31. Dezember
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