Ausstellung: Die Kinder der Operation Shamrock
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Rathaus, 1. OG Foyer Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Ende des 2. Weltkriegs lag Europa in Trümmern. Viele deutsche Kinder hatten einen oder beide Elternteile verloren, waren unterernährt, krank und traumatisiert. Ob sie in einem Land überleben würden, in dem es an Nahrung und Brennstoffen mangelte, war fraglich. Die irische Kinderärztin Dr. Kathleen Murphy aus Dublin gründete daher mit einer Gruppe Gleichgesinnter die „Save the Children Society“, um Spenden zu sammeln und Familien zu finden, die deutsche Kinder aufnehmen und gesund pflegen würden. Die Resonanz der irischen Familien war enorm, doch die Regierung und Alliierten zunächst skeptisch. Schließlich erhielt Dr. Murphy die Erlaubnis der britischen Regierung und des Alliierten Kontrollrats. Das irische Rote Kreuz wurde mit der Durchführung der Aktion betraut, die den Namen „Operation Shamrock“ erhielt. 462 Kinder, alle aus der britischen Besatzungszone in Nordrhein-Westfalen, im Alter von 3 bis 10 Jahren, wurden zunächst in einer ehemaligen Schule in Glencree in Würzburgs Partnerregion Wicklow aufgenommen und von Schwestern versorgt. Anschließend fanden sie in irischen Familien ein temporäres Zuhause. Bis 1949 wurden die meisten wieder zurück zu ihren Familien geschickt, aber ungefähr 50 der „Kinder von Operation Shamrock“ blieben für immer in Irland. Die Ausstellung zeigt einige ihrer Geschichten.
In Würzburg ist die Deutsch-Irische Gesellschaft Würzburg verantwortlich für diese Ausstellung. Das Projekt wird unterstützt von der Deutschen Botschaft in Dublin, der Irischen Botschaft in Berlin und dem Glencree Centre for Peace and Reconciliation.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt eröffnet die Ausstellung im Oberen Foyer des Würzburger Rathauses am Mittwoch, 26. Juli, um 17.30 Uhr. Zur Eröffnung werden zwei der damaligen Kinder erwartet, die in Irland aufgenommen wurden: Agnes Thevis und Dr. Klaus Armstrong-Braun. Sie werden mit der Journalistin Monica Brandis von ihren Erfahrungen berichten. Monica Brandis hat die in der Ausstellung Porträtierten interviewt.