Würzburg liest ein Buch: Ulrich Sinn
bis
KHG Hofstallstraße 4, 97070 Würzburg
© Petra Winkelhardt
Jehuda Amichai
Ulrich Sinn lädt in Kooperation mit der KHG und der Katholischen Akademikerseelsorge zu einem Vortrag mit Gespräch, Lesung und anschließender Diskussion ein. Der Titel: Archäologie als Allegorie, Metapher und historische Reflexion im Roman Jehuda Amichais.
Im Roman lässt Jehuda Amichai sein Alter Ego Joel als Archäologen agieren. In einem Vortrag bespricht der emeritierte Archäologie-Professor Ulrich Sinn die vielfältigen Rückgriffe auf archäologische Denkmäler und Anspielungen auf die Arbeitsweise der Archäologen. Der Schauspieler Rainer Appel liest ausgewählte Textpassagen. Burkhard Hose, Studentenpfarrer der KHG, erläutert die Bedeutung der im Roman angesprochenen Schriftrollen von Qumran.
In einem der beiden Erzählstränge des Romans reist der in Israel erfolgreiche Archäologe Joel in seinen deutschen Geburtsort Weinburg (alias Würzburg), um in der Vorgehensweise eines Archäologen die genauen Umstände der Verschleppung seiner Kindheitsfreundin Ruth ins KZ zu ergründen und die dafür Verantwortlichen aufzuspüren: „In der Archäologie gibt es nur Ausgrabung und Rekonstruktion. Man findet eine zerstörte Stadt, entdeckt schwarz verfärbte Bausteine und Ziegel und sagt »Da ist Eroberung gewesen, Brandschatzung und Gemetzel.« Aber es gibt weder Erbarmen noch Rache. Auch ich war zu der Ansicht gelangt, mein Hiersein diene allein dazu, Ruths letzte Lebenszeit zu rekonstruieren.“
Bei seinen ›Ausgrabungen‹ stößt Joel auch auf ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Universität Würzburg.
Eintritt frei