1. Sinfoniekonzert
bis
Hochschule für Musik Hofstallstraße 6-8, 97070 Würzburg
Als Peter Tschaikowski nach intensiver Arbeit an seinem ersten Klavierkonzert seinem Freund Nikolaj Rubinstein den ersten Satz vorlegte, lautete dessen wenig schmeichelndes Urteil: „Unspielbar“. Einhellig war diese Einschatzung freilich nicht, und so resümierte etwa der Dirigent Hans von Bülow: „Die Ideen sind so originell, so edel, so kraftvoll, die Details, welche trotz ihrer großen Menge der Klarheit und Einigkeit des Ganzen nicht schaden, so interessant. Die Form ist so vollendet, so reif, so stilvoll.“ Und so zeigt sich an Tschaikowskis erstem Klavierkonzert einmal mehr, wie nachhaltig vermeintlich unspielbare Werke im Bewusstsein der Menschen verweilen. Mit einem Klagegesang erstirbt Tschaikowskis 1893 komponierte sechste Sinfonie. Dieses ungewöhnliche Finale und der Umstand, dass der Komponist wenige Tage nach der Uraufführung des Werkes unerwartet verstarb, fuhrten zu allerhand Spekulationen über mögliche Zusammenhänge zwischen seinem Tod und dem großen Orchesterwerk. Gegen diese verschwörungstheoretischen Interpretationen aber spricht, dass Tschaikowski die Pathétique einem wahren Schaffensrausch schrieb. In der Tat spürt man in den Korrespondenzen, welche große Euphorie in der Zeit der Niederschrift dieses gewaltigen und kunstfertigen Werkes in ihm Raum griff.